Bissige Jungwölfe
Für das aus Rottenburg stammende Handballtalent Paul Cisewski und seine Rimparer lebt der Traum von der „Deutschen“ weiter
Von Ferdinand Mader
Rottenburg. Für das vom TSV Rottenburg stammende Handballtalent Paul Cisewski lebt der Traum von der Deutschen
Meisterschaft weiter: Seine Mannschaft, die DJK Rimpar Jungwölfe, setzte sich etwas überraschend bei den leicht favorisierten Junioren des TV Großwallstadt mit 24:19 (12:9) durch und
qualifizierte sich damit für die Endrunde der besten deutschen U 17-Handballteams (B-Jugend).
Auch viele Rottenburger Sportfans verfolgten am Samstag gespannt die auf sportdeutschland.tv live im Internet übertragene Begegnung. Denn mit Marc Panholzer war auf Großwallstädter Seite eine weitere, aus der Rottenburger Handball-Talentschmiede hervor gegangene
Nachwuchshoffnung mit von der Partie. Zum „Auge-in-Auge-Duell“ der beiden Niederbayern kam es allerdings nicht: Weil der Rimparer Stammspieler auf der Linksaußenposition mit sieben Toren
eine Sahnetag erwischt hatte und nicht ausgewechselt wurde, erhielt Paul Cisewski in diesem zerfahrenen und nervös geführten K.o.-Spiel, in dem beiden Topteams die lange Lockdown-Pause
anzumerken war, keine Einsatzzeiten. Die Freude des 16-Jährigen über den Finaleinzug schmälerte dies allerdings nicht: „Wir waren emotional alle voll dabei und letztendlich happy, dass wir
das Spiel für uns entscheiden konnten. Jetzt freuen wir und riesig auf die kommenden Spiele und werden uns natürlich in den nächsten Tagen entsprechend motiviert ins Training
werfen“, jubelte „Pauli“ mit seinem neuen Team.
Als fairer Verlierer gab sich nach der Partie Cisewskis ehemaliger Vereinskamerad Marc Panholzer, der im TVG-Tor mit einigen Glanzparaden, darunter sogar ein gehaltener Siebenmeter, aufwarten konnte: „Es war ein tolles Spiel und auch schön anzusehen. Und es gab mit den Wölfen aus Rimpar einen verdienter Sieger.“ Obwohl für Panholzer damit für heuer die DM-Träume geplatzt sind, geht’s für den Rottenburger demnächst auf höchstem Niveau weiter: Der Ausnahmekeeper gehört nämlich dem Kader der Bayernauswahl an und vertritt die Farben des Freistaates vom 18. bis 20. Juni beim Zuse-Cup im ostsächsischen Hoyerswerda. „Bei diesem Turnier gegen einige Landesverbände aus ganz Deutschland wird nochmal für den DHB-Kader gesichtet“, ist Marc Panholzer nach wie vor hoch motiviert - kein Wunder: Denn den Besten aus diesem Event winkt nicht mehr und nicht weniger der Sprung in die deutsche U 17-Junioren-Nationalmannschaft.
Rottenburger Handballtalente auf Erfolgskurs
Marc Panholzer und Paul Cisewski greifen mit ihren Vereinen nach der deutschen Meisterschaft
Von Ferdinand Mader
Rottenburg. Marc Panholzer und Paul Cisewski, zwei aus der Handballjugend des TSV Rottenburg hervor gegangene Nachwuchstalente, zogen vor zwei Jahren in die bayerische Handballhochburg Unterfranken, um sich dort sportlich weiterzuentwickeln und den Handball unter professionellen Bedingungen betreiben zu können (wir berichteten). Während sich Paul Cisewski dem Nachwuchs des Zweit-Bundesligisten DJK Rimpar bei Würzburg anschloss, wechselte Marc Panholzer ins Jugendleistungszentrum nach Großwallstadt (bei Aschaffenburg). Beide Jungs spielen in der B-Jugend (Altersklasse U 17) und beide waren vom langen Corona-Lockdown betroffen.
Für die Topteams ist der Lockdown vorbei
Doch nun, nach fast einem Jahr Handball-Abstinenz, können die Nachwuchstalente der Topligem wieder unter Wettkampf-Bedingungen dem Ball nachjagen. Marc Panholzer durfte mit den Junioren des TV Großwallstadt in Heidingsfeld gegen die DJK Waldbüttelbrunn antreten. Der TVG mit Marc Panholzer im Tor kam zwar schlecht in die Partie und lag zu Beginn des Spiels mit bis zu vier Toren im Rückstand. Doch bis zur Halbzeit konnte der Nachwuchs des mehrfachen deutschen Meisters und Europacupsiegers das Spiel drehen und am Ende souverän mit 26:18 Toren die Partie für sich entscheiden. Die Großwallstädter stehen somit im Halbfinale der Ausscheidungsspiele um die Deutsche B-Jugend-Meisterschaft.
Paul Cisewski musste mit seinen Rimparer Jungwölfen gegen den Nachwuchs des Erstligisten HSC 2000 Coburg ran. In diesem sehr torarmen Spiel, wobei die beiden Abwehrreihen und die Torhüter überragten, hatten die Rimparer den besseren Start und gingen sogar mit einer 8:3-Führung in die Pause. Doch dann steigerten sich die Cobuger und holten Tor um Tor auf. Vier Minuten vor Abpfiff verkürzten die Gäste aus der Vestestadt gar auf ein Tor. Aber am Ende hatten die Jungs um Paul Cisewski das nötige Quäntchen Glück und siegten mit 17:16.
Wiedersehen der Ex-Rottenburger
Die Freude bei den Würzburger Vorstädtern war riesengroß, denn nun geht es schon am Samstag, dem 15. Mai weiter: Da werden die Teilnehmer für die Endrunde der Deutschen B-Jugend Meisterschaft ausgespielt. Und da kommt es zum Wiedersehen der beiden Ex-Rottenburger: Die Partie lautet nämlich TV Großwallstadt Junioren gegen DJK Jungwölfe Rimpar. Die beiden ehemaligen Mannschaftskameraden aus Rottenburg, Marc Panholzer und Paul Cisewski, werden sich dabei im direkten Duell gegenüberstehen und beide werden sicherlich vor Ehrgeiz brennen, um als Sieger aus dem Spiel hervorzugehen.
Zur Info!
Das Match wird am Samstag, 15. Mai, um 17.30 Uhr im Livestream von Sportdeutschland.TV übertragen.
Cedric Nagy war mit seinen Einsatzzeiten in der Rimparer Bayernliga-A-Jugend zufrieden und kämpft mit den „Jungwölfen“ sogar um den Bundesliga-Aufstieg. Foto: fe
Rottenburger Handball-talente machen ihren Weg
Cedric Nagy, Paul Cisewski und Marc Panholzer über ihr erstes Jahr in den Nachwuchs-Leistungszentren der Proficlubs Rimpar und Großwallstadt
Von Ferdinand Mader
Rottenburg. Vor einem guten Jahr berichtete der Rottenburger Anzeiger darüber, dass mit Cedric Nagy, Paul Cisewski und Marc Panholzer erstmals drei
Handball-Jugendspieler des TSV Rottenburg in die Nachwuchs-Leistungszentren der nordbayerischen Profivereie SG DJK Rimpar und TV Großwallstadt wechselten. Jetzt nutzten wir den durch die Covid
19-Pandemiewelle bedingten Handball-Lockdown, um bei den Dreien nachzufragen, wie es ihnen in der ersten Saison als Leistungssportler ergangen ist. Um es vorweg zu nehmen: Das Trio scheint auf einem
guten Weg zu sein und den Schritt in die „große, weite Handball-Welt“ nicht bereut zu haben.
Als einziger der von der Laaber nach Mainfranken gewechselter Jugendspieler ist Cedric Nagy berufstätig. Der 17-Jährige macht in einem Seniorenstift in der Nähe von Würzburg eine dreijährige Ausbildung zum examinierten Altenpfleger, was ihn in der gegenwärtigen „Corona“-Zeit natürlich besonders fordert.
Von der Frühschicht drekt in die Handballhalle
„Zum Glück habe ich einen verständnisvollen Chef“, sagt Cedric Nagy, dass er Ausbildung und Sport bisher gut unter „einen Hut“ bringen konnte. Da sei es schon mal vorgekommen, dass es von der Frühschicht im Seniorenheim direkt zum Spiel in die Handballhalle ging. Mit der A-Jugend des Zweitbundesligisten SG DJK Rimpar erreichte der Kreisläufer in der Bayernliga die Vizemeisterschaft und strebt in der Bundesliga-Qualifikation - deren Austragung wegen der Corona-Krise noch nicht sicher ist - sogar die höchste Spielklasse im U 19-Juniorenbereich an. „Mein Ziel ist es, mir durch fleißiger Training einen Stammplatz zu erkämpfen. Zwar habe ich auf meiner Position am Kreis drei bis vier Mitbewerber, aber ich bin in der neuen Saison der älteste Spieler“, gibt sich der Ex-Rottenburger nach wie vor hoch motiviert. Mit seinen Einsatzzeiten in der vergangenen Punkterunde war Cedric Nagy zufrieden.
Paul Cisewski schaffte unverhofft schon in seiner ersten Saison bei der SG DJK Rimpar den Sprung in die B1-Jugend der „Jungwölfe“ und damit in die Bayernliga. Foto: fe
„Anfangs war es noch ein bisschen komisch"
Wie Cerdric ist auch Paul Cisewski seit Frühjahr 2019 bei den Rimparer „Jungwölfen“. Im September vorigen Jahres zog der 15-Jährige von der rund 7.800 Einwohner zählenden Winzergemeinde etwa zehn Kilometer nördlich von Würzburg dierekt in die Unterfranken-Metropole um und hat sich an seinem neuen Standort für Schule und Handball sehr schnell eingelebt. „Anfangs war es noch ein bisschen komisch ohne die Eltern, die man ja nicht mehr so oft sieht, aber ich habe mich schnell an diese Umstellung gewöhnt. Auch das intensive Training ist sehr anspruchsvoll. Es war extrem schwer von zwei Traningseinheiten auf sieben Einheiten in der Woche zu wechseln, aber mit der Zeit habe ich mich sehr gut reingefunden“, sagt Paul Cisewski. Eigentlich war Paul in seinem ersten Jahr in Rimpar als jüngerer Jahrgang für die zweite B-Jugend-Mannschaft geplant. Doch aufgrund vieler langwieriger Verletzungen der Mitspieler und auch seiner hanballerischen Qualitäten spielte er sich schnell in der B1 fest, die sich in der Bayernliga gut präsentieren konnte.
Als siebter, aus dem TSV Rottenburg hervor gegangener Handball-Jugendspieler schaffte Torwart Marc Panholzer im letzten Jahr den Sprung in den Bayernauswahl-Kader. Foto: fe
Für zwei Vereine im Einsatz
Marc Panholzer, den es noch 100 Kilometer weiter nördlich zog zur legendären Handballschmiede des mehrfachen deutschen Meisters und Europapokalsiegers TV Großwallstadt, konnte als 2005er Jahrgang noch C-Jugend spielen. Dies tat er auch beim Großwallstädter Partnerverein TuSpo Obernburg, der in der hessischen Oberliga angesiedelt ist, vergleichbar mit der Bayernliga. Nichtsdestotrotz war der 14-Jährige natürlich auch für die TVG-Junioren-Akademie im Einsatz. Mit zwei älteren Torhütern vor sich war es für ihn meistens schwer, Einsatzminuten zu bekommen. Doch durch sein hartes und akribisches Training konnte sich der Niederbayer in der abgelaufenen Saison der Landesliga Nord sehr viel mehr Spielzeit erkämpfen als erhofft. „Als jüngster Spieler im Kader und der Wohngemeinschaft fielen mir oft unbeliebte Tätigkeiten zu wie Wasserkisten schleppen oder auch Kabine aufräumen. Das gehört für einen Jungspund wie mich nunmal auch dazu.Aber die Trainingseinheiten mit Jan-Steffen Redwitz (Torwart der gerade in die zweite Bundesliga aufgestiegenen ersten Mannschaft des TV Großwallstadt, Anm. d. Red.) machten mir sehr viel Spaß und ich konnte von diesem Hünen sehr viel lernen“, erzählt Marc Panholzer..
Panholzer in der Bayernauswahl
„Für mich blieb durch mein Doppelspielrecht für zwei Vereine natürlich nicht mehr viel Zeit für Freizeitbeschäftigung. Unter der Woche stehen immer zwei bis vier Stunden Trainingseinheiten am Tag auf dem Programm, am Vormittag ganz normal Schule und am Wochenende dann zwei Spiele". Hinzu kommt noch, dass Marc Panholzer in seinem Jahrgang zum 30-köpfigem Kader der Bayernauswahl gehört. „Da muss dann auch mal ein eigentlich spielfreies Wochenende für einen Lehrgang in Oberhaching eingeplant werden“, berichtet der Schüler. Marc ist nach 23 Jahren wieder der erste aus dem TSV Rottenburg hervor gegangene Handball-Jugendspieler, der in den Elitekader des Bayerischen Handballverbandes (BHV) berufen wurde. Zuvor wurde diese Ehre lediglich sechs Rottenburger Jugendlichen zuteil: Nämlich Norbert Leister (1987), Thomas Preuß (1991), Sabine Stöckl (1993), Josef Zachmeier jun., der später sogar den Sprung in den Süddeutschland-Kader schaffte, Mischa Härtl (beide 1995) und zuletzt Claudia Kneucker (1997).
Noch einen guten Draht zum Heimatverein
Die Aussage von Marc Panholzer könnte stellvertretend für seine ehemaligen Vereinskollegen Paul Cisewski und Cedric Nagy stehen: "ich bereue meine Entscheidung nicht, ich fühle mich beim TVG sehr wohl, habe mich schnell eingelebt und neue Freunde gefunden. Trotz der weiten Entfernung sehe ich meine Eltern regelmäßig, denn sie versuchen immer, bei den Spielen dabei zu sein. Ich bin sehr dankbar, dass mich meine Familie auf meinem Handballweg so unterstützt.“
"Die drei Rottenburger Jungs haben sich toll entwickelt und sind für uns ein Zeichen, dass wir in unserer Jugendabteilung um Jugendleiter Markus Kailich doch einige Sachen richtig machen“, ist Philipp Panholzer nicht nur als Spielervater, sondern auch als Vize-Abteilungsleiter der Handballabteilung des TSV Rottenburg stolz. "Wir freuen uns jedes Mal, sie an spielfreien Wochenenden bei uns in der Halle zu sehen, auch wenn das nicht wirklich oft vorkommt“, sagt Panholzer senior. Und schreibt seinen Ex-Schützlingen ins Stammbuch: "Bleibt wie ihr seid, verfolgt weiter eure ehrgeizigen Ziele und vergesst bitte nicht, dass ihr Laabertaler seid!“
Handball zu „Corona-Zeiten“
TSV-Jugendspieler sehnen Ende des Shutdowns herbei
Rottenburg. (fe) Handball zu „Coona-Zeiten“, das macht nicht wirklich Spaß. Auch die Jugendspieler des TSV Rottenburg sehnen das Ende des Shutdowns herbei und freuen sich schon wieder auf’s gemeinsame Manschaftstraining und Spiele gegen „richtige“ Gegner. Bis dahin versuchen die Trainer, ihre Schützlinge mit individuellen Übungsanregungen per Wathsapp und Co. fit zu halten. Und wie die Bilder zeigen, setzen viele der jungen Handballer diese Trainingstipps zu Hause oder an der frischen Frühlingsluft fleißig in die Tat um.